Gesunder Kindergarten/ Gesunde Krabbelgruppe

Wir sind Gesunder Kindergarten bzw. Gesunde Krabbelstube!

Ziel des Gesunden Kindergartens bzw. der Gesunden Krabbelstube ist es, einen gesunden Kindergarten- und Krabbelstubenalltag zu schaffen.

Die dafür entwickelten Kriterien definieren die anzustrebende Qualität, um gesundheitsförderliche Verhältnisse und gesundes Verhalten täglich für Kinder, Eltern und Bezugspersonen sowie das Kindergarten- und Krabbelstubenpersonal erlebbar zu machen. Die Umsetzung der Basiskriterien bildet somit die Voraussetzung für die Auszeichnung zum Gesunden Kindergarten bzw. zur Gesunden Krabbelstube. 

Die Kriterien werden stehts dem aktuellen Stand der Wissenschaft in den Bereichen Bewegung, Ernährung und Psychologie angepasst und deren Praxistauglichkeit wird durch die laufende Einbeziehung der teilnehmenden Kindergärten und Krabbelstuben überprüft. 

Auslegung der Kriterien

Die individuellen Bedürfnisse der Kinder, sowie deren kognitiver und motorischer Entwicklungsstand bilden die Basis für die Auslegung der Kriterien.  

Das Verhalten und das positive Verstärken durch die Pädagoginnen und Pädagogen ist zusätzlich ein wesentlicher Bestandteil zur Erfüllung der Kriterien. Denn diese werden für die Kinder erlebbar, indem gesundes Verhalten auch vom Kindergarten- bzw. Krabbelstubenteam selbst täglich vorgelebt wird.

Die Basiskriterien sind in folgende Bereiche gegliedert:

  • Bewegung
  • Ernährung
  • Psychosoziale Gesundheit
  • Medizinische Themen & Gesundheitskompetenz
  • Erziehungs- und Bildungspartnerschaft
  • Fortbildung und Vernetzung

Die Kriterien im Bereich Bewegung ...

... zielen auf Maßnahmen ab, die den Kindern vielfältige Bewegungserfahrungen ermöglichen und eröffnen den Kindern die Nutzung der vorhandenen Bewegungsbereich und Bewegungsmaterialien. 
Sie zielen darauf ab, dass Bewegung als Stressreduktionsmaßnahme gefördert wird und tragen dazu bei, die Kinder in ihrem Selbstvertrauen und in ihrer Selbsteinschätzung zu stärken.


Beispiele:

  • Ein Bewegungsraum oder nahegelegener Turnsaal sowie das Außenspielgelände werden mehrmals wöchentlich für Bewegung bei allen 
    Witterungsverhältnissen genutzt. 
  • Die nähere Umgebung wird je nach örtlichen Möglichkeiten monatlich für Bewegung genutzt. 
  • Im Gruppenraum wird die Bodenspielfläche optimal ausgestaltet und es stehen unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten zur Verfügung. Zudem gibt es verschiedene Höhenniveaus und schiefe Ebenen.

Die Kriterien im Bereich Ernährung ...

... stellen sicher, dass das Verpflegungsangebot den Kriterien der Gesunden Küche entspricht bzw. der Verpflegungsbetrieb die Auszeichnung Gesunde Küche führt.

Sie unterstützen die Kinder beim Erlernen gesunder, nachhaltiger Essgewohnheiten und tragen durch kindgerechte Abläufe zur Selbständigkeit der Kinder bei.  Sie fördern ebenso eine positive Tischkultur sowie eine angenehme Essatmosphäre.

 

Beispiele:

  • Eine Gemüse- und Obstjause steht täglich zur Verfügung und den Kindern wird die Möglichkeit geboten, bei der Vorbereitung mitzuwirken.
  • Wasser steht für die Kinder als Hauptgetränk und zur selbständigen Entnahme im Innen- und Außenbereich immer bereit (ab Beginn der Beikostgabe) und die Kinder werden animiert regelmäßig bzw. ausreichend zu trinken.
  • Abläufe und Ausstattung ermöglichen es den Kindern Speisen(-komponenten) selbständig zu wählen und zu entnehmen.
     

Die Kriterien im Bereich Psychosoziale Gesundheit 

… basieren auf wissenschaftlich fundierten Resilienz- und Schutzfaktoren und zielen auf das Wohlfühlen der Kinder sowie auf Maßnahmen hinsichtlich Sicherheit und Stabilität (z.B. durch Regeln) ab. Sie fördern die Selbstwirksamkeit der Kinder und beachten insbesondere die Vorbildwirkung von Pädagoginnen und Pädagogen.

 

Beispiele:

  • Rückzugsmöglichkeiten stehen den Kindern während des gesamten Tages zur Verfügung, um sich aus der Gruppe herauszunehmen und zur Ruhe finden zu können.
  • Die Pädagogin/der Pädagoge regt die Kinder an, ihre Meinung zu äußern und beteiligt sie bei den für sie relevanten Entscheidungsfindungen.
  • Es wird ausreichend Zeit und Ruhe zum emotionalen Ankommen und zur Orientierung in der Gruppe gegeben.
  • In belastenden Situationen erfahren die Kinder eine einfühlsame Begleitung und sie werden im Aufbau von Strategien zur Stressregulation unterstützt.

 

Die Kriterien im Bereich im Bereich Medizinische Themen & Gesundheitskompetenz

… zielen darauf ab, die Körperwahrnehmung der Kinder zu stärken und umfassen Themen wie Hygiene, Zahngesundheit, Erste Hilfe sowie den Umgang mit Sonne und Hitze.

 

Beispiele:

  • Zur Förderung der Zahngesundheit wechseln sich Mahlzeiten mit längeren essensfreien Zeiträumen ab.
  • Nach den Mahlzeiten wird der Mund ausgespült oder Wasser wird nachgetrunken.
  • Beschattete Flächen sind auch im Garten an wichtigen Stellen vorhanden (Sandkiste, Getränke-Inseln, Kreativbereich, ...).
  • Die Pädagogin/der Pädagoge unterstützt die Kinder in der Wahrnehmung ihrer körperlichen Befindlichkeiten (Kennenlernen des eigenen Körpers – wann fühle ich mich wohl und gesund, wie fühle ich mich, wenn ich krank bin, ...).


Darüber hinaus sind zur Zusammenarbeit mit den Eltern im Bereich der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft, sowie für die nachhaltige Verankerung des Projekts, Kriterien zu Fortbildung und Vernetzung definiert:

  • Es findet ein regelmäßiger Austausch über den aktuellen Gesundheitszustand mit den Eltern/Bezugspersonen statt.
  • Die individuellen Bedürfnisse des Kindes werden mit den Eltern/Bezugspersonen thematisiert und im Alltag berücksichtigt (z.B. Schlafens-/Essenszeiten, Essvorlieben/-gewohnheiten, Rituale zum Trösten, bei der Pflege/bei der Verabschiedung, ...).
  • Ausgezeichnete Kindergärten/Krabbelstuben berücksichtigen Fortbildungen aus dem Bildungsbereich Bewegung und Gesundheit im Fortbildungsplan.
  • Eine jährliche Teambesprechung mit Schwerpunkt Gesunder Kindergarten/Gesunde Krabbelstube wird durchgeführt.
  • Einmal jährlich findet ein Austausch mit dem Arbeitskreis der Gesunden Gemeinde statt.